Ein gesunder Körper braucht viele verschiedene Bausteine. Neben Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen spielen Vitamine und Mineralstoffe eine zentrale Rolle. Diese winzigen Substanzen – sogenannte Mikronährstoffe – sind lebensnotwendig, obwohl sie nur in geringen Mengen benötigt werden. Der menschliche Organismus braucht insgesamt 13 Vitamine, um optimal zu funktionieren.
Inhaltsverzeichnis:
- Unterschied zwischen Vitaminen und Mineralstoffen
- Wasserlösliche und fettlösliche Vitamine
- Quellen der Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel
- Risiken durch Überdosierung und sichere Aufnahme
Unterschied zwischen Vitaminen und Mineralstoffen
Vitaminen und Mineralstoffen liegt ein klarer chemischer Unterschied zugrunde. Mineralstoffe sind Elemente, die in Erde und Wasser vorkommen, wie Kalzium oder Eisen. Vitamine hingegen sind organische Moleküle, die aus mehreren Elementen bestehen und Kohlenstoff enthalten. Da der menschliche Körper weder Mineralstoffe noch die meisten Vitamine selbst herstellen kann, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden.
Evangeline Mantzioris von der Universität von Südaustralien betont die Bedeutung dieser Stoffe für das Immunsystem und die Zellgesundheit. Einige Vitamine, wie Vitamin K, unterstützen die Blutgerinnung. Andere, etwa Vitamin A, sind wichtig für Augen, Haut und Lunge. Vitamin D spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau von Knochen und Muskeln sowie beim Schutz vor bestimmten Krankheiten.
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Wasserlösliche und fettlösliche Vitamine
Wissenschaftler teilen Vitamine in zwei Gruppen ein. Wasserlösliche Vitamine – darunter alle acht B-Vitamine und Vitamin C – lösen sich im Wasser und befinden sich im Blut. Überschüssige Mengen werden über den Urin ausgeschieden. Diese Vitamine finden sich vor allem in Obst und Gemüse.
Fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K benötigen Fett, um im Körper aufgenommen zu werden. Sie werden in Leber und Fettgewebe gespeichert. Selbst schlanke Menschen besitzen kleine Fettreserven, die der Körper nutzt, um diese Vitamine zu speichern. Bakterien im Darm können Vitamin K bilden, während Vitamin D unter Sonneneinfluss in der Haut entsteht.
Ein Mangel an Sonnenlicht, das Tragen schützender Kleidung oder starker Sonnenschutz können jedoch die Bildung von Vitamin D erheblich verringern. Diese Erkenntnis spielt besonders in nördlichen Regionen mit geringer Sonneneinstrahlung eine wichtige Rolle.
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Quellen der Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel
Vitamine sind in vielen Lebensmitteln enthalten. Obst, Gemüse, Fleisch und Getreide liefern die wichtigsten Nährstoffe. Nahrungsergänzungsmittel sind weit verbreitet, doch laut Mantzioris meist überflüssig.
Menschen, die sich ausgewogen ernähren und regelmäßig Sonnenlicht ausgesetzt sind, benötigen in der Regel keine zusätzlichen Präparate.
Nur bestimmte Personengruppen – etwa Menschen mit chronischen Erkrankungen oder wenig Sonnenexposition – können von Ergänzungen profitieren. Dabei gilt Vorsicht: Ein Zuviel an fettlöslichen Vitaminen kann gesundheitsschädlich sein. Auch wasserlösliche Vitamine wie B6 können in hohen Dosen Nerven schädigen.
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Risiken durch Überdosierung und sichere Aufnahme
Die Einnahme übermäßiger Mengen an Vitaminen kann gefährlich werden. Besonders fettlösliche Vitamine lagern sich im Körper an und können toxisch wirken. Bei wasserlöslichen Vitaminen sind Vergiftungen seltener, aber möglich. Fälle von Vitamin-B6-Überdosierungen nehmen zu – ein Problem, das häufig mit Energiegetränken oder Diätprodukten in Verbindung steht. Symptome beginnen mit Kribbeln in Fingern und Zehen und können bei Nichtbehandlung zu dauerhaften Nervenschäden führen.
Fachleute raten daher zu einem „Food-First“-Ansatz. Eine abwechslungsreiche, natürliche Ernährung ist die sicherste und effektivste Methode, um den täglichen Bedarf an Mikronährstoffen zu decken. Ganze Lebensmittel enthalten zusätzlich sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Phytonährstoffe, die in künstlichen Präparaten fehlen.
Eine bewusste Ernährung stärkt nicht nur Körper und Geist, sondern schützt langfristig vor Krankheiten. Vitamine wirken im Zusammenspiel – sie halten den gesamten Organismus im Gleichgewicht und sorgen dafür, dass jede Zelle ihre Aufgabe erfüllen kann.
Quelle: FOCUS online