Die digitale Währung Bitcoin erlebt eine wachsende Akzeptanz bei institutionellen Investoren. Eine neue Untersuchung zeigt, dass sich die Haltung professioneller Marktteilnehmer in Europa deutlich verändert hat. Mehr als 45 Prozent deutscher Vermögensverwalter planen, ihre Bitcoin-Bestände im kommenden Jahr zu erhöhen. Gründe sind geopolitische Unsicherheiten, Cyberrisiken und der Wunsch nach einer breiteren Absicherung.
Inhaltsverzeichnis:
- Wisdomtree und die Zahlen aus Europa
- Bitcoin und Gold als Schutzmechanismus
- Kursentwicklung und Prognose bis 2030
- Investitionsformen und regulatorische Grenzen in Deutschland
Wisdomtree und die Zahlen aus Europa
Die von Censuswide im Auftrag des Finanzhauses Wisdomtree durchgeführte Befragung umfasste 802 professionelle Anleger in Europa. Dazu zählen institutionelle Investoren, Vermögensverwalter, Family Offices und Wholesale-Berater. Gemeinsam verwalten sie ein Vermögen von rund 4,3 Billionen Euro.
Die Ergebnisse zeigen ein einheitliches Bild:
- 89 Prozent der Befragten rechnen innerhalb der nächsten zwölf Monate mit neuen Schocks an den Finanzmärkten.
- 56 Prozent halten geopolitische Risiken und Cyberangriffe für unterschätzt.
- 42 Prozent wollen künftig ihre Goldbestände erhöhen.
Mehr zu den digitalen Risikofaktoren moderner Technologien finden Sie in unserem Artikel über Cyberangriffe 2025.
Bitcoin und Gold als Schutzmechanismus
Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, die Situation um Taiwan sowie die zunehmenden Cyberbedrohungen führen laut Wisdomtree-Studie zu einer Neuausrichtung vieler Portfolios.
Anleger reagieren mit der Erweiterung ihrer Absicherung. Bitcoin und Gold gelten dabei als die bevorzugten Alternativen.
Nitesh Shah, Leiter Makro-Research bei Wisdomtree Europe, betont die Bedeutung von Gold als bewährtem Stabilitätsanker. Die geringe Korrelation zu Aktien- und Anleihemärkten mache es in Krisenzeiten unverzichtbar. Bitcoin wiederum sei durch sein begrenztes Angebot ein zunehmend relevantes Element zur Diversifizierung.
Eine Übersicht, wie Unternehmen auf Wandel und Unsicherheit reagieren, lesen Sie unter resiliente Strategien.
Kursentwicklung und Prognose bis 2030
Bitcoin hat im Jahr 2025 neue Rekordhöhen erreicht. Am 29. Oktober 2025 notierte die Kryptowährung bei rund 113.372 US-Dollar (etwa 97.467 Euro). Laut Basisprognosen von Wisdomtree könnte der Kurs bis 2030 auf 275.000 US-Dollar steigen. Analysten führen dies auf wachsende strukturelle Zuflüsse privater und institutioneller Investoren zurück.
| Jahr | Kurs in US-Dollar | Kurs in Euro (ca.) | Quelle |
|---|---|---|---|
| 2025 | 113.372 | 97.467 | Wisdomtree |
| 2030 (Prognose) | 275.000 | 236.390 | Wisdomtree |
Diese Entwicklung verdeutlicht, wie stark sich Bitcoin in institutionellen Portfolios etabliert.
Investitionsformen und regulatorische Grenzen in Deutschland
Deutsche Profi-Investoren greifen häufig auf physisch besicherte Exchange Traded Products (ETPs) zurück, um Zugang zu Kryptowährungen zu erhalten. Bitcoin-ETFs hingegen sind hierzulande nicht zugelassen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) verbietet börsengehandelte Fonds, die ausschließlich einen einzelnen Kryptowert abbilden.
Der Grund liegt in der europäischen Gesetzgebung: Ein Publikumsfonds darf laut OGAW-Richtlinie keine Anlage nur in einem einzigen Wert vornehmen. Diese Regel soll Anlegerschutz und Risikomischung gewährleisten.
Enzensdorfer-Konrad von Bitpanda erklärte, dass Produkte wie ETFs oder ETPs vor allem für institutionelle Investoren relevant sind, die aufgrund regulatorischer Beschränkungen nicht direkt in Kryptowährungen investieren dürfen. Private Anleger bevorzugen den direkten Besitz über eigene Wallets.
Wer mehr über die digitale Transformation in Wirtschaft und Technologie erfahren möchte, findet weitere Informationen unter Leben mit KI.
Professionelle Anleger in Europa – insbesondere in Deutschland – betrachten Bitcoin zunehmend als strategische Ergänzung zu traditionellen Anlageformen. Die Kombination aus Gold und Bitcoin gilt heute als ein zentraler Baustein moderner Portfolios, die gegen geopolitische und digitale Risiken abgesichert sind.
Quelle: Berliner Morgenpost